Berlin, 21. November 2022. Homöopathie ist für viele Menschen eine wichtige Therapiemethode. Sie wird Zuhause oder unterwegs in der Selbstmedikation eingesetzt, in der Praxis alternativ oder begleitend zur konventionellen Medizin und ebenso bei Tieren. Dr. med. Ulf Riker, Internist mit Zusatzbezeichnung Homöopthie, nennt 9 Gründe, warum die Homöopathie so überzeugend ist.
1. Bewährt als Methode
Homöopathie hat sich seit mehr als 200 Jahren weltweit bewährt. Das bedeutet nicht, dass Homöopathie nicht aktuell wäre, im Gegenteil: das Therapiekonzept ist in sich stimmig, grundsätzliche Korrekturen – etwa die Simile-Regel – waren zu keiner Zeit notwendig. Weiter entwickelt hat sich die Technik der Anwendung und der Schatz an geprüften und bewährten Arzneien ist seit Hahnemanns Zeiten deutlich gewachsen. Neuere Strömungen gründen so gut wie immer auf den Erkenntnissen Hahnemanns. Ob sich ein spezielles Vorgehen in der Arzneifindung als besser bewährt, hängt schließlich von der Erfahrung des Therapeuten ab.
2. Bewährte Indikationen
Manche homöopathischen Arzneien haben sich zur Behandlung bestimmter Gesundheitsprobleme immer wieder bewährt: z.B. bei Verletzungen, Erkältungsinfekten oder Blasenbeschwerden. Die Arzneimittelbilder dieser Arzneien zeigen oft große Ähnlichkeit zu den immer wieder ähnlichen Symptombildern, vor allem in akuten Krankheitsfällen. Der Versuch der Selbstbehandlung ist also bei ausreichender Arzneikenntnis gerechtfertigt, bei zeitnah fehlender Verbesserung sollte aber ein homöopathisch qualifizierter Arzt oder Heilpraktiker zugezogen werden.
3. Rasche Wirkung
Eine korrekt gewählte homöopathische Arznei in angepasster Potenzhöhe führt in aller Regel sehr viel rascher zu einer Symptomlinderung und zu einer spürbaren Stabilisierung der Energie, als dies von herkömmlichen Therapien zu erwarten wäre. Die Potenzhöhe einer Arznei richtet sich nach der aktuellen Krankheitssituation – je akuter, desto höher die gewählte Potenz – sowie nach der energetischen Ausgangslage in der Krankheit. Der rasche Wirkungseintritt hilft auch zu entscheiden, ob eine Arznei richtig gewählt war oder ob ein besser passendes Mittel zu suchen ist.
4. Linderung von Symptomen
Homöopathie kann auch dann Beschwerden symptomatisch lindern, wenn eine ursächliche Behandlung einer Grunderkrankung konventionell erfolgen muss oder eine Heilung nicht (mehr) möglich ist. Die Symptomlinderung durch geeignete homöopathische Arzneien kann dazu beitragen, dass die Dosierung konventioneller Medikamente unter Umständen reduziert werden kann. Ähnliches gilt im Zusammenhang mit Palliativmedizin, wo die Homöopathie einige wertvolle Arzneien zur Verfügung hat, um am Ende des Lebens und in Fällen von Therapienotstand zur Linderung von Atemnot-, Angst- und Unruhezuständen beitragen kann.
5. Heilung von Krankheiten
Nicht nur akute, sondern auch chronische Krankheiten sind einer homöopathischen Behandlung zugänglich, solange sich noch keine irreversiblen Gewebs- oder Organschäden eingestellt haben oder relevante Heilhindernisse bestehen. Oft wünschen sich Patient:innen eine homöopathische Alternative, wenn konventionelle Therapien entweder nicht zielführend waren, wegen Nebenwirkungen abgebrochen werden mussten oder diese Nebenwirkungen den erwünschten Behandlungseffekt überwiegen. Es ist also die Aufgabe jedes qualifizierten Arztes oder Heilpraktikers, in jedem Einzelfall sehr genau abzuwägen, ob Homöopathie ergänzend, alternativ oder gar nicht in Frage kommt. Solche Entscheidungen müssen in enger und vertrauensvoller Abstimmung zwischen Patienten und Therapeut getroffen werden. Der freie Wille des mündigen und aufgeklärten Patienten spielt ebenso eine Rolle wie thrapeutische bzw. homöopathische Kompetenz und Erfahrung.
6. Kompatibel mit konventioneller Medizin
Homöopathie steht nicht in Opposition zur konventionellen Medizin, aber ihre zugrunde liegenden Paradigmen sind unterschiedlich: neben naturwissenschaftlich definierten Molekül-Rezeptor-Interaktionen sind weitere Mechanismen der Heilung von Krankheiten denkbar. Konventionelle Therapieansätze lassen sich durch Homöopathie ergänzen, und umgekehrt braucht Homöopathie oft die „Schulmedizin“, man denke nur an die Bereiche Chirurgie oder Notfallmedizin. In vielen chronischen Krankheiten ergibt sich die Möglichkeit, bei korrekter Arzneiwahl und sorgfältiger Beobachtung objektiver Parameter und subjektiver Befindlichkeiten eine konventionelle Medikation Schritt für Schritt zu reduzieren oder auch ganz auszuschleichen. Das gilt freilich nur dann, wenn unter ausschließlich homöopathischer Therapie auch objektive Befunde stabil besser bleiben.
7. Nachhaltige Wirkung
Nachhaltig ist ein Handlungsprinzip dann, wenn ein lebendiges System dauerhaft in vitaler Balance bleibt und zugleich seine Regenerationsfähigkeit erhält. Konventionelle Therapien untergraben bei all ihrer symptomorientierten Effektivität oft die Selbstregulationsfähigkeit des Organismus. Homöopathie zielt auf den Erhalt und die Stärkung energetischer Prinzipien der Selbstheilung. Dies kann helfen, eine manchmal nicht unerhebliche Kaskade von Therapienebenwirkungen zu stoppen und die resultierende Notwendigkeit von Zusatztherapien gegen diese Nebenwirkungen zu beschränken. Es resultiert in vielen Fällen umso mehr Nachhaltigkeit im Behandlungsprozess, wenn sich konventionelle Ansätze minimieren und homöopathische Effekte maximieren lassen.
8. Mehr als Placebo
Wie in jedem anderen Bereich der Medizin lassen sich auch unter homöopathischer Behandlung Placebo-Effekte beobachten. Die bekannten psycho-neuro-physiologischen Abläufe sind naturgegeben und enorm hilfreich. Wenn also Homöopathie ausschließlich Placebo-Reaktionen auslösen würde, hätte sich der Einsatz der Homöopathie schon deswegen gelohnt, weil andere Therapien dadurch teilweise überflüssig würden. Die Praxis zeigt aber, dass es Reaktionen unter homöopathischer Therapie gibt, die sich nicht allein mit der Placebo-Hypothese erklären lassen, sondern dass Effekte teilweise paradox und gegen jede Erwartung auftreten können. Wünschenswert wäre, wenn sich Ärzt:innen mit hoher klinischer und homöopathischer Kompetenz und renommierten Placeboforschern zusammen an einen Tisch setzen und die Vielzahl unterschiedlicher Patientenreaktionen systematisch analysieren würden. Man würde also nicht über-, sondern miteinander sprechen, was – wie so oft – der konstruktivere Weg wäre.
9. Sicher in professioneller Begleitung
Das Wissen der modernen Medizin und ihre technischen Errungenschaften sind enorm wertvoll und wichtig. Dasselbe gilt aber auch für die ärztliche Erfahrung, und zwar gerade auch im Bereich der Homöopathie. Diagnostische oder therapeutische Notwendigkeit muss immer mit dem Wunsch der Patienten nach Alternativen abgeglichen werden. Homöopathie in ärztlicher Hand oder durch Heilpraktiker – wenn sinnvoll unter ärztlicher Begleitung – ist sicher, weil es jederzeit möglich ist, den Pfad der Therapie zu wechseln und damit die Patientensicherheit adäquat zu berücksichtigen. Es gibt keine gesicherten Erkenntnisse darüber, dass Homöopathie „gefährlich“ sei, wie manchmal geäußert: es obliegt immer dem Arzt bzw. der Ärztin sorgfältig abzuwägen, welche Behandlung im Sinne der Therapiesicherheit erforderlich ist und wann Alternativen Erfolg versprechen. Es ist ein großes Glück, dass es in der Ärzteschaft inzwischen eine breite Palette von Fachärzt:innen gibt, die in ihrer Spezialdisziplin kompetent und gleichzeitig homöopathisch qualifiziert sind.