Krankheitsbilder und Homöopathie, der Bundesverband Patienten für Homöopathie (BPH) informiert über häufige Krankheiten und nennt die bewährten homöopathischen Arzneimittel für diese Indikationen. In der Homöopathie wird eine Krankheit als eine Störung aufgefasst, die den ganzen Menschen betrifft. Nicht das einzelne Symptom – etwa ein Hautausschlag – wird behandelt, sondern der Mensch in seiner Gesamtheit. Krankheitsbilder variieren dabei von Mensch zu Mensch. Die folgenden Krankheitsbilder sind mit den wichtigsten Arzneimittelbildern verlinkt, so dass – je nach individueller Ausprägung – die passende homöopathische Arznei gefunden werden kann.
Atembeschwerden
Atembeschwerden können sich als Atemnot oder als Husten zeigen. Wenn Atemnot „aus voller Gesundheit“ heraus neu sowie mehr oder weniger akut entsteht, so sollten Sie grundsätzlich an folgende mögliche Ursachen denken:
Augenbeschwerden
Erkrankungen und Verletzungen der Augen sollten beim geringsten Zweifel an der Harmlosigkeit nicht selbst behandelt werden.
Bauchschmerzen
Bauchschmerzen können sehr vielfältige Ursachen haben. Daher ist zunächst wichtig zu wissen, ob Vorerkrankungen oder spezielle Untersuchungsbefunde bekannt sind.
Blasenbeschwerden
Zur homöopathischen Selbstbehandlung eignen sich nur unkomplizierte Reizungen und Infektionen der Harnblase und der Harnröhre, die akut aus völliger Gesundheit heraus entstanden sind. Sie sollten auf eine zeitnahe und plausible Auslöse-Ursache zurückzuführen sein!
Blasenentzündung
Wenn Blasenentzündungen immer wieder, mit oder ohne nachvollziehbare Ursache auftreten, so müssen Sie von einer chronischen Krankheitsbereitschaft ausgehen, die eine sorgfältige und ausführliche homöopathische Anamnese erforderlich macht.
Brustdrüsenentzündung
Während des Stillens, besonders in den ersten Wochen nach der Entbindung, kann eine Entzündung der Brustdrüse auftreten. Meistens ist nur eine Brust betroffen. Es zeigen sich die klassischen Entzündungszeichen: Rötung, Schwellung, Wärme, Schmerzen. Oft ist der entzündete Bezirk verhärtet.
Durchfall
Häufige Darmentleerungen mit weichem oder sogar wässrigem Stuhl, oft verbunden mit krampfartigen oder stechenden Schmerzen, sind oft Zeichen einer akuten Magen-Darm-Infektion oder eine Reaktion auf schlecht vertragene Speisen oder Getränke (Lebensmittelvergiftung oder Milchunverträglichkeit, Lactose-Intoleranz).
Eiterungen, Abszesse
Abszesse sind abgekapselte, meist bakteriell bedingte Eiteransammlungen unter der Haut und im Bereich der Schleimhäute (zum Beispiel an den Rachenmandeln oder am After). Meist weisen sie die typischen Entzündungszeichen Hitze, Rötung, Schwellung und Schmerz auf.
Erkältungskrankheiten
Eine Erkältung ist eine akute Infektion der oberen Atemwege, die man sich vorzugsweise bei nasskaltem Wetter zuzieht. Typische Symptome sind Husten, Schnupfen und Heiserkeit.
Fieber, grippaler Infekt
Ein grippaler Infekt ist eine akute Krankheit, die durch Viren oder, selten, durch Bakterien ausgelöst wird und mit vorübergehender Schwäche, Schmerzen und Unwohlsein einhergeht.
Gehirnerschütterung
siehe zusammenfassendes Hauptkapitel Verletzungen, Wunden
Die wichtigsten Arzneimittel
Arnica ist das wichtigste und am häufigsten angewandte „Verletzungsmittel“ in der Homöopathie. Die „blinde“ Anwendung bei jeder Verletzung ist aber sicher nicht korrekt und wird auch nicht immer zum Erfolg führen.
Halsschmerzen, Halsentzündung
Halsschmerzen sind meistens durch eine Entzündung des Rachens oder der Rachenmandeln verursacht; auch eine Kehlkopfentzündung (siehe „Husten“) kann zum Halsschmerz führen.
Hautkrankheiten
Die Haut des Menschen unterliegt zahlreichen äußeren und inneren Einflüssen und kann in ganz verschiedener Art und Weise reagieren.
Husten
Husten ist keine Krankheit, aber ein mitunter äußerst lästiges und schwächendes Symptom. Ursache ist meist eine Reizung der Schleimhäute des mittleren und unteren Atemtraktes, ausgelöst durch entzündliche Reizung aufgrund eines Virusinfektes oder manchmal auch durch Bakterien im Rahmen von „Erkältungen“ oder „grippalen Infekten“.
Insektenstiche, Bisse
siehe zusammenfassendes Hauptkapitel Verletzungen, Wunden
Die wichtigsten Arzneimittel
Bei Insektenstichen mit ausgeprägter blassroter ödematöser Schwellung, brennenden Schmerzen und Juckreiz sollte Apis gegeben werden.
Kopfschmerzen
Schulmedizinischer Hintergrund
Kopfschmerzen sind keine Krankheit an sich, sondern Symptom verschiedenartiger Störungen und zum Teil gravierender Erkrankungen.
Kreislaufstörungen und Kreislaufkollaps
Kreislaufstörungen und Kollapszustände sind meist die mittelbare oder unmittelbare Folge anderer, akuter oder auch länger bestehender Krankheiten. Folgende Ursachen kommen in Frage:
Lippenherpes, Mundaphthen
Der Lippenherpes wird von Viren verursacht und tritt wiederkehrend auf; als Auslöser für die Rückfälle werden eine vorübergehende Schwäche (Grippeinfekte, Menstruation), Ekel, Sonnenbestrahlung und vieles andere genannt.
Menstruationsbeschwerden
Die Menstruation der Frau ist ein komplexes Geschehen, das nicht nur von hormonellen, sondern auch von konstitutionellen, vegetativen und psychischen Faktoren in vielfältiger Weise beeinflusst und gesteuert wird.
Nasenbluten
Nasenbluten (Epistaxis) ist in der Regel ein harmloses Geschehen. Vor allem bei Kindern tritt es als „wiederkehrendes Nasenbluten“ ohne erkennbare Ursache auf.
Ohrenschmerzen
Ohrenschmerzen sind meist Ausdruck einer akuten Entzündung des Mittelohrs. Ursache ist in der Regel eine virale oder bakterielle Infektion, die aus dem Nasen-Rachen-Raum (Schnupfen) über die Ohrtrompete in das Mittelohr aufgestiegen ist.
Reisekrankheit
Schwindel, Übelkeit und Erbrechen beim Fahren im Wagen oder auf einer Schiffsreise entsteht bei einer Überempfindlichkeit des Gleichgewichtsorgans auf passive Bewegungen.
Rückenschmerzen, Hexenschuss, Ischias
Folgende Ursachen kommen für derartige Beschwerden in Frage:
- Unbewusste Fehlhaltungen (zum Beispiel aus psychosomatischen Gründen, falsche Sitzhaltung am Arbeitsplatz etc.)
- Überlastungen durch Übergewicht
Schlafstörungen
Wir müssen unterscheiden zwischen solchen Schlafstörungen, deren Ursache plausibel ist und zeitnah zu einer Störung des Schlafes geführt hat, und solchen, denen eine eher chronische innere oder äußere Störung zugrunde liegt, welche genau geklärt werden muss.
Schnupfen
Absonderungen der Nasenschleimhaut sind fast immer entweder infektbedingt oder allergisch. Der allergische Schnupfen kann durch Selbstbehandlung gelindert werden, eine Allergie wie der Heuschnupfen ist aber eine chronische Krankheit, deren Behandlung sich auf eine gründliche Anamnese und eine sorgfältige Verlaufskontrolle stützen muss.
Schock, Schreck, Angst
Akute psychische Beschwerden können nur sehr eingeschränkt selbst behandelt werden. In der Regel ist ärztliche Hilfe nötig.
Sonnenbrand, Sonnenstich
Der Sonnenbrand ist ein Hitzeschaden der Haut, es entstehen Rötung (Grad 1), Blasenbildung (Grad 2) und Abschälung, was sehr schmerzhaft sein kann. Der Sonnenstich ist ein Hitzeschaden an Kopf und Kreislauf, Symptome sind starke Kopfschmerzen, Schwindel, Erbrechen, Schwäche, Zittern, Ohnmacht.
Übelkeit und Erbrechen
Die Ursachen sind vielfältig und oft nicht leicht zu erkennen. Häufig aber handelt es sich um Infektionen oder Reaktionen auf schlecht vertragenes Essen oder Trinken. Auch die Reisekrankheit und die Frühschwangerschaft gehen mit diesen Beschwerden einher.
Verbrennungen, Verbrühungen
siehe zusammenfassendes Hauptkapitel Verletzungen, Wunden
Die wichtigsten Arzneimittel
Arsenicum album
Für großflächige, schwerwiegende und sehr schmerzhafte Verbrennungen geeignet.
Verletzungen, Wunden
Generell kommen alle homöopathischen Arzneimittel auch als „Verletzungs- und Wundmittel“ in Frage. In der Praxis zeigt sich aber, dass bestimmte Arzneimittel – vorzugsweise einige pflanzliche – bei bestimmten Verletzungen besonders häufig zur Anwendung kommen.
Windpocken
Die Windpocken gehören zu den klassischen Kinderkrankheiten und verlaufen nach einem typischen Muster. Es kommt zu roten Flecken, die in Knötchen und dann in Bläschen übergehen.
Zahnschmerzen
Entzündungen, Verletzungen, Zahnziehen, Zahnfleischbluten
Zahnschmerzen können, ähnlich wie Kopfschmerzen, ein Begleitsymptom von grippalen Infekten (siehe dort) oder die Folge von nächtlichem Zähneknirschen sein.
Zahnungsbeschwerden
Die Zahnentwicklung ist sehr variabel. Die ersten Zähnchen erscheinen meist im Alter von etwa 6 Monaten (3.-12. Monat).
Zerrung, Verstauchung, Verrenkung
Nicht jede Muskel, Sehnen- und Gelenkverletzung, Zerrung oder Verstauchung kann selbst behandelt werden.
Informationen zur Homöopathie
In der Rubrik „Behandlung“ der BPH-Webseite finden Sie viele weitere Informationen über die Selbstmedikation und die Beschreibungen von Arzneimitteln und Erkrankungen. Hier wird auch beschrieben, wie eine professionelle homöopathische Behandlung funktioniert.
- Informationen zur Selbstbehandlung mit Homöopathie, Arzneimittelbildern und Erkrankungen erhalten Sie hier.
- BPH-Broschüre Homöopathie to go können Sie durchblättern und online für 5,50 Euro bestellen.
- Aktuelle Informationen zur Homöopathie Forschung.
- Informationen zu homöopathischen Arzneimitteln beim BfARM
- Gesetzliche Krankenkassen und private Zusatzversicherungen, Informationen gibt es hier.
BPH-Broschüre Homöopathie to go
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