Berlin, 25. Juli 2024. Daniela Mocker ist stellvertretende Chefredakteurin der Zeitschrift Spektrum der Wissenschaft. In Ihrem Editorial eines Spektrum-Newsletters vom 16. Juli 2024 behauptete sie, dass Homöopathie nicht über den Placeboeffekt hinaus wirke. Eine Behauptung, die nicht mehr stehen gelassen wird, beispielsweise schreibt der Deutsche Zentralverein homöopathisher Ärzte (DZVhÄ) Redaktionen sofort an, die eine solche aufstellen. Aber auch Patientinnen und Patienten reagieren und schreiben an Redaktionen. Der BPH dokumentiert hier einen Brief an Spektrum der Wissenschaft.

„Sehr geehrte Frau Mocker, Ihr Entrèe zum heutigen Newsletter verwundert mich: Ich sollte also „wissen„, „dass Homöopathie nicht über den Placeboeffekt hinaus wirkt“. Das ist sehr manipulativ formuliert – schade, denn ich erwarte von seriösem Qualitätsjournalismus so etwas sicherlich nicht. Diese Verdrehung kommt nicht ganz so plump daher, wie die seit Jahren gebetsmühlenartig wiederholte „Keine-Einzige“-Lüge in Massen-Medien, von sog. „Skeptikern“: „Es gibt keine einzige Erkrankung, bei der die Homöopathie nachgewiesenermaßen besser ist als Placebo. Keine einzige.“

Nun, es gibt tatsächlich nicht sehr viele Studien die eine Wirksamkeit der Homöopathie über den Placebo-Effekt hinaus belegen – nur ein paar Tausend (!), hiervon sind einige Hundert von hoher Qualität (unabhängig begutachtet, „peer-reviewed“). Warum ignorieren Sie das? Warum?! Ich möchte ein wenig Licht auf das Warum werfen und das Problem auf eine andere Ebene heben:

Der Trick der Skeptiker besteht darin, sich auf den „wissenschaftlichen Sachstand“ zu berufen, den sie beliebig bzw. in Übereinstimmung mit den weltanschaulich eng geführten Leitplanken ihrer Mitstreiter (aber beileibe nicht in Übereinstimmung mit vielen anderen Wissenschaftlern) definieren können. Sie unterliegt der irrigen Annahme, es gäbe „die [eine] Wissenschaft“, die vermeint, eine Wirkung hochpotenzierter Substanzen verneinen zu können.
Und hier tut sich die Tragweite und der Kern des Problems auf:

Dahinter steht ein gewaltiger „Clash of Weltanschauungen“: Es prallen „materiell“ und „feinstofflich“ orientierte Ansätze aufeinander. Die einen kommen reduktionistisch-intellektuell zu dem „Wissen, dass Homöopathie nicht wirkt und warum sie auch gar nicht wirken kann“ (ein Homöopathie-„Chef“-Skeptiker in einer Mitteilung an mich). Die anderen erfahren die Evidenz der Wirksamkeit. Erkenntnistheoretisch gilt: Beide können das gegnerische Glaubenssystem nicht widerlegen.

Dieser Clash ist nicht nur gewaltig, sondern oft auch gewalttätig, überwiegend (leider nicht nur) von Seiten der Skeptiker (die keine Lügen und keinen Werbe- und Lobby-Aufwand scheuen, um auch andere mit ihrer reduktionistischen Fasson, auf die sie sogar stolz sind, (un)selig werden zu lassen).

Wo sind Journalisten (und Politiker), die weisheitsvoll verstehen und Brücken bauen können?! Sehr geehrte Frau Mocker, wo kommen wir hin, wenn für die lauten Stimmen der Medien nur noch zählt, womit wir rechnen können, aber wir nicht mit dem rechnen, was zählt?! Die moderne Physik und deren prominenteste Vertreter sind übrigens schon seit über hundert Jahren über diesen Clash hinaus.

Mit besten Grüßen, Dr. Dietrich Balser, Darmstadt“

Schreiben auch Sie an Politiker und Redaktionen, wenn die Homöopathie falsch dargestellt wird. Ein Musteranschreiben finden Sie hier.

 

Informationen zur Homöopathie

In der Rubrik „Behandlung“ der BPH-Webseite finden Sie viele weitere Informationen über die Selbstmedikation und die Beschreibungen von Arzneimitteln und Erkrankungen. Hier wird auch beschrieben, wie eine professionelle homöopathische Behandlung funktioniert.

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  • BPH-Broschüre Homöopathie to go können Sie durchblättern und online für 5,50 Euro bestellen.
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BPH-Broschüre Homöopathie to go