Viele Eltern befürworten ein breiteres Angebot komplementärmedizinischer Verfahren wie Homöopathie, Osteopathie und Phytotherapie in den Kinderkliniken. Das ergab eine im September 2021 veröffentlichte Umfrage bei Eltern, deren Kinder in zwei Kinderkliniken behandelt wurden. Mehr als 80 Prozent der befragten Eltern wünschen sich in der klinischen Versorgung ihrer Kinder mehr komplementärmedizinische Angebote. 88 Prozent wären sogar bereit, diese Behandlungen aus eigener Tasche zu bezahlen. Für die Untersuchung beantworteten 1.323 Eltern einen schriftlichen Fragebogen, der neun Fragen enthielt. Die Kinder der Eltern waren ambulant oder stationär in einer von zwei Kinderkliniken aus Bamberg und Essen behandelt worden. In beiden Klinken werden bisher keine komplementärmedizinischen Angebote gemacht.
Homöopathie wird deutlich am häufigsten eingesetzt
Rund 40 Prozent der befragten Eltern gab an, bereits komplementärmedizinische Verfahren zu nutzen, überwiegend in Eigenregie oder auf Anraten des Kinderarztes oder des Heilpraktikers hin. Die Rangliste der bisher genutzten Therapien führte
- mit 57 Prozent die Homöopathie an,
- gefolgt von der Osteopathie (19%) und
- der Phytotherapie (9%).
Fazit: Die Autoren plädieren dafür, das Angebot an komplementärmedizinischen Verfahren in den Kinderkliniken auszuweiten. Die steigende Nachfrage könne dann auch mittelfristig die in Deutschland geringen Forschungsaktivitäten fördern.
Quelle
Integrative pediatrics survey: Parents report high demand and willingness to self-pay for complementary and integrative medicine in German hospitals. Zur Studie.