Die homöopathische Selbstbehandlung einer Gehirnerschütterung kann die Heilung unterstützen, dennoch ersetzt sie nicht die ärztliche Diagnostik und Behandlung.
–> siehe zusammenfassendes Hauptkapitel Verletzungen, Wunden
Die wichtigsten Arzneimittel bei Gehirnerschütterung
Arnica
Arnica ist das wichtigste und am häufigsten angewandte „Verletzungsmittel“ in der Homöopathie. Die „blinde“ Anwendung bei jeder Verletzung ist aber sicher nicht korrekt und wird auch nicht immer zum Erfolg führen.
Entsprechend der Ähnlichkeitsregel wird Arnica bei denjenigen Verletzungen besonders gut helfen, bei denen es durch Schlag, Prellung oder Sturz zu starken Schmerzen, Schwellung und Bluterguss gekommen ist. Auch äußere Blutungen können bestehen. Die verletzten Körperteile schmerzen wie wund und zerschlagen. Es besteht eine Empfindlichkeit gegen Erschütterung und Berührung. Bewegung verschlimmert, Ruhe und Liegen bessern die Schmerzen.
Bei Kopfverletzungen und Schock durch Verletzung (z.B. Gehirnerschütterung) sollte man auch immer an Arnica denken. Der Patient ist unruhig und schätzt die Situation falsch ein. Obwohl er unter Umständen schwer verletzt ist, sagt er, dass es ihm gut geht und er keine Hilfe braucht. Er kann aber auch schon benommen sein, antwortet dabei zwar korrekt auf Fragen, verfällt danach aber wieder in einen ausdruckslosen und benommenen Zustand. Dabei kann er manchmal zusätzlich einen heißen Kopf haben (und dennoch frösteln). Auch nach Operationen und zahnärztlichen Eingriffen, wenn es zu Nachblutung, Schwellung und Schmerzen kommt, ist Arnica bewährt.
( gehe zu Arnica )
Gelsemium
Bei Kopfverletzungen oder Gehirnerschütterung bei denen Gelsemium angezeigt ist, sind die Schmerzen auf den Hinterkopf konzentriert und es besteht eine ausgeprägte Schwäche des Patienten bis hin zu Lähmungserscheinungen. Die Augenlider sind so schwer, dass sie halb herabgesunken sind bzw. die Augen kaum offengehalten werden können. Arme und Beine fühlen sich schwer an und zittern bei der geringsten Anstrengung.
Hypericum
Wird bei Verletzungen und Schmerzen nervenreicher Körperteile und der Nerven angewandt: Kopf- und Wirbelsäulenverletzungen, Steißbeinprellung, Fingerquetschung, Verletzungen an Handflächen und Fußsohlen, offene Knochenbrüche, Zahnverletzungen.
Es bestehen unerträglich starke, schießende oder stechende Schmerzen, die typischerweise entlang des Nerven in die Peripherie ausstrahlen. Die Schmerzen können mit Taubheits- oder Kribbelgefühlen einhergehen. Nach Kopfverletzungen oder Gehirnerschütterung kann es zu Kopfschmerzen oder gar Krampfanfällen kommen.
Auch bei schmerzhaften Nervenentzündungen oder Zahnschmerzen durch Verletzung, Wurzelentzündung oder nach zahnärztlicher Behandlung ist Hypericum Mittel der ersten Wahl.
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