Hepar sulfuris calcarea, die Kalk-Schwefelleber, ist ein Gemisch aus gleichen Teilen Austernschalenkalk (Calcium carbonicum) und Schwefelblumen (Sulfur), die durch Einwirkung großer Hitze miteinander verschmelzen und dabei eine weiche Masse von leberartiger Konsistenz ergeben.
Einsatzbereiche von Hepar sulfuris calcarea
Hepar sulfuris ist ein hervorragendes Arzneimittel bei Eiterungen und Entzündungen: Augen-, Hals-, Mittelohr-, Nasennebenhöhlenentzündungen, Nagelumlauf, Furunkeln und Abszessen. Die Patienten zeigen eine extreme Empfindlichkeit, sowohl auf der emotionalen als auch auf der körperlichen Ebene. Außerdem ist Hepar sulfuris ein wichtiges „Hustenmittel“.
Leitsymptome von Hepar sulfuris calcarea
- Hochgradige Empfindlichkeit gegen Zugluft, Kälte, Schmerzen, äußere Einflüsse (selbst das Herausstrecken des Armes aus dem warmen Bett bringt Verschlechterung)
- Ausgeprägte Reizbarkeit, Missmut, Ärger, Unzufriedenheit
- Stechende Schmerzen, wie von einem Splitter
- Entzündungen mit Eiterung
- Schwellung, Verhärtung von Lymphknoten (Hals-, Leistenlymphknoten)
- Schweiß und andere Absonderungen übelriechend, wie alter Käse
- Bohrende Kopfschmerzen an der Nasenwurzel
- Trockener, schmerzhafter Husten, mit Heiserkeit, mit Luftnot (Krupp-Husten, schlimmer durch trockene, kalte Luft)
- Verlangen nach sauren (Essig) und gewürzten Speisen
- Riss in der Mitte der Ober- oder Unterlippe
Modalitäten von Hepar sulfuris calcarea
Besser
- Wärme, warmes Einhüllen
- Feuchtes Wetter, feucht-warmes Wetter
Schlimmer
- Kälte
- Zugluft, Wind
- (Geringstes) Entblößen
- (Geringste) Berührung
- Gerüche
- Lärm
- Liegen auf der schmerzhaften Seite
Wirkdauer
- Mittel
Vergleichbare Mittel von Hepar sulfuris calcarea
Mercurius solubilis
- Ähnlich: Empfindlichkeit gegen Zugluft und Kälte. Schweißneigung. Lymphknotenschwellungen.
- Unterschied: Verschlimmerung durch Hitze (verträgt am besten gemäßigte Temperaturen). Verschlimmerung nachts. Verschlimmerung durch Schwitzen. Vermehrter Speichelfluss, übler oder süßlicher Mundgeruch, eitriger oder metallischer Mundgeschmack. Zittrige Schwäche.
( gehe zu Mercurius solubiolis )
Silicea
- Ähnlich: Ausgezeichnetes „Eiterungsmittel“. Kälteempfindlichkeit.
- Unterschied: Eher ruhig und sanftmütig als reizbar. Nicht so berührungsempfindlich. (Silicea und Hepar sulfuris lassen sich nicht immer eindeutig voneinander unterscheiden, in manchen Fällen hat es sich bewährt, beide Mittel nacheinan-der, d.h. nach mehreren Stunden, zu geben.
( gehe zu Silicea )
Wie sollten homöopathische Arzneien (Globuli) eingenommen werden?
Der Bundesverband Patienten für Homöopathie (BPH) empfiehlt bei der Selbstbehandlung für alle homöopathischen Medikamente die Potenz C12. 2-3 Globuli sind eine Gabe. Bei Bedarf kann man die Gabe bis zu viermal am Tag wiederholen. Die Wirkung jeder Gabe muss abgewartet werden. Die Globuli im Mund zergehen lassen. 15 Minuten vor und 15 Minuten nach der Gabe möglichst nichts essen und trinken. Homöopathische Arzneimittel gibt es nur in Apotheken.