Hypericum perforatum, Johanniskraut, kommt mit Ausnahme des hohen Nordens in ganz Europa und im westasiatischen Raum vor. Hypericum perforatum ist eine uralte Heilpflanze. So findet sie als Kraut bei nervösen und depressiven Erkrankungen und als Öl bei schmerzhaften Zuständen und verschiedensten Wunden Anwendung. Die Blütezeit um den Johannistag (24. Juni) war Anlass zur Namensgebung. Für die Arzneimittelherstellung von Hypericum wird die ganze Pflanze in der Blütezeit verwendet.

Einsatzbereiche von Hypericum perforatum, Johanniskraut

Johanniskraut hat einen besonderen Bezug zum Nervengewebe und wird vor allem bei Nervenentzündungen, Nervenverletzungen oder Verletzungen von mit zahlreichen Nerven versorgten Geweben angewandt, manche bezeichnen es gerne auch als „Nerven-Arnica“.

Leitsymptome von Hypericum perforatum, Johanniskraut

  • Verletzungen von nervenreichen Körperteilen, Nervenverletzungen
  • Gequetschte Finger
  • Schnitt-, Riss- und Stichwunden an Handflächen und Fußsohlen, Zunge, Augen, Genitalien
  • Zahnverletzungen, Zahnwurzelbruch
  • Offene Brüche
  • Kopf- und Wirbelsäulenverletzungen
  • Kopfschmerzen oder Krämpfe nach Kopfverletzungen oder Gehirnerschütterung
  • Schmerzen bei Nervenentzündungen, Zahnwurzelentzündungen
  • Stärkste stechende, schießende Schmerzen
  • Schmerz strahlt entlang des Nerven in die Umgebung aus
  • Taubheitsgefühl, Ameisenkribbeln im betroffenen Gebiet

Modalitäten

Besser

  • Rückwärtsbeugen des Kopfes

Schlimmer

  • Erschütterung
  • Berührung
  • Kälte
  • Anstrengung
  • Bewegung

Wirkdauer

  • Kurz

Vergleichbare Mittel von Hypericum perforatum, Johanniskraut

Arnica

  • Ähnlich: Wichtiges „Verletzungsmittel“.
  • Unterschied: Bei Verletzungen durch Schlag, Prellung oder Sturz mit starken Schmerzen, Schwellung und Bluterguss. Schmerzen wie wund oder zerschlagen.
    ( gehe zu Arnica )

Calendula

  • Ähnlich: Wichtiges „Wundmittel“.
  • Unterschied: Vor allem bei nässenden, verschmutzten und eiternden Wunden (Schürf-, Riss-, Platz-, Schnittwunden), aber auch bei Blutungen und Verbrennungen.
    ( gehe zu Calendula )

Staphisagria

  • Ähnlich: Wichtiges „Verletzungsmittel“.
  • Unterschied: Bei Stich- und Schnittverletzungen durch scharfe, schneidende Gegenstände und nach operativen Eingriffen.
    ( gehe zu Staphisagria )

Wie sollten homöopathische Arzneien (Globuli) eingenommen werden?

Der Bundesverband Patienten für Homöopathie (BPH) empfiehlt bei der Selbstbehandlung für alle homöopathischen Medikamente die Potenz C12. 2-3 Globuli sind eine Gabe. Bei Bedarf kann man die Gabe bis zu viermal am Tag wiederholen. Die Wirkung jeder Gabe muss abgewartet werden. Die Globuli im Mund zergehen lassen. 15 Minuten vor und 15 Minuten nach der Gabe möglichst nichts essen und trinken. Homöopathische Arzneimittel gibt es nur in Apotheken.