(Foto: Von Marcello Casal Jr/Agência Brasil – [1], CC BY 3.0 br)
Fußballnationalmannschaft und Homöopathie: „Berühmte Sportärzte wie Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt oder Professor Peter Billigmann haben erfolgreich vorgemacht, wie etwa Profifußballer mit Muskel- oder Gelenkverletzungen effektiv mit Homöopathika behandelt werden können. Eine solche Therapie ist natürlich auch eine Option für Hobbysportler mit Verletzungen wie Zerrung oder Prellung, Entzündungen und degenerativen Veränderungen am Stütz- und Bewegungsapparat.“ (Ärztezeitung)
Dieses Zitat ist zu Zeiten des Fußballfiebers wieder aktuell. Nachdem in den Medien bereits mehrfach zu lesen war, dass die deutsche Fußballnationalmannschaft mit homöopathischen Mitteln behandelt wird. – Und die Spieler dadurch immer schnell und verlässlich wieder einsatzbereit sind.
Müller-Wohlfahrt, Arzt der Fußballnationalmannschaft, und Sportmediziner Billigmann sind dabei keine Ausnahmen im Profifußball. Die Homöopathie wird von Berufssportlern und Sportmedizinern professionell und breit genutzt. Beispielsweise verabreichen laut „Spiegel Online“ über 90 Prozent der Mannschaftsärzte im Profifußball ihren Sportlern homöopathische Arzneien.
Arzt der Fußballnationalmannschaft: „Ich arbeite mit homöopathischen Mitteln“
Müller-Wohlfahrt erklärt sein Vorgehen so: „Ich nehme mir viel Zeit und wende eine umfangreiche Therapie an. Ich arbeite mit homöopathischen Mitteln, die ich zum Beispiel in Triggerpunkte und Akupunkturpunkte infiltriere.“ Müller-Wohlfahrts Behandlungsmethoden fielen auf. „Weil diese Behandlung nicht in das normale Muster einer Patientenbehandlung passte“, so Müller-Wohlfahrt, „musste ich alle Vierteljahre zur Kassenärztlichen Vereinigung zum Rapport. Die haben mich gefragt: Warum arbeiten Sie mit so viel Aufwand?“ Doch der Erfolg der Methode gab ihm recht. „Ziehen Sie eine Bilanz, habe ich gesagt. Wenn ich drei Behandlungen mache, möchte ich erreicht haben, dass keine weiteren Behandlungen notwendig sind“, so sein Ziel. Und wenn Kritiker behaupten, dass das was er tue nicht wissenschaftlich belegt sei? „Leider fehlte mir für zeitaufwendige wissenschaftliche Arbeiten die Zeit“, gibt Müller-Wohlfahrt zu, „aber ich habe eine Menge Erfahrung sammeln können und Vorträge auf nationalen und internationalen Sportärzte- oder Orthopädie-Kongressen gehalten“.
Billigmann erklärt: „Außer bei Muskelverletzungen injizieren wir Homöopathika auch lokal bei Sehnenreizzuständen, zum Beispiel im Bereich der Knie- und Sprunggelenke. Zu nennen wäre vor allem das Patellaspitzensyndrom oder die Achillodynie.“
Wirksam ohne Nebenwirkungen
Homöopathische Ärzte sehen seit mehr als 200 Jahren: Homöopathie ist wirksam bei Verletzungen wie Prellungen, Zerrungen, Blutungen oder Wunden. Immer wieder kann man erleben, dass das für den jeweiligen Zustand passende Mittel den Sportlern hilft. – Ohne unerwünschte Nebenwirkungen. Die Vorteile der homöopathischen Behandlung liegen für Billigmann auf der Hand: „Nehme ich Kortisoninjektionen, dann reicht meist schon eine einzige. Bei chronischen Beschwerden sind die Homöopathika aber eine sehr gute Alternative. Gerade mit Blick auf die fehlenden Nebenwirkungen“, so Billigmann. „Generell gilt, dass eine Kombination mit schulmedizinischen Therapien selbstverständlich möglich und sinnvoll ist“.
„Es gibt eine ganze Reihe von Spielern, die mich regelmäßig danach fragen“
Und wie fällt das Feedback von Sportlern aus? „Prinzipiell sehr gut“, erklärt Billigmann, „ich kann natürlich keine Namen nennen, aber es gibt eine ganze Reihe von Spielern, die mich regelmäßig danach fragen“. Ein Vorteil der Homöopathika sei, dass sie nicht auf der Dopingliste stehen. Kortisonpräparate zum Beispiel dürften nur nach vorheriger Genehmigung durch die Nationale Anti-Doping-Agentur im Ausnahmefall angewandt werden. Ein schnelles, therapeutisches Vorgehen werde dadurch erschwert. Auch deswegen sei die Homöopathie für Sportmediziner und für die Spieler sehr interessant geworden.
Da Sportverletzungen oft durch äußere, traumatische Einwirkung entstehen, handelt es sich nicht um Geschehen, die eine innere Schwächung, Krankheitsanfälligkeit oder -entwicklung zur Ursache haben. So unterscheiden sie sich auch in der Behandlung. Der Arzt verordnet rein auf den akuten Zustand bezogen, ohne die gesamte persönliche Krankengeschichte und die Persönlichkeits-Struktur des Betroffenen mit in die Arzneimittelwahl einzubeziehen. Daher eignet sich Verletzungs- und Notfallhomöopathie auch gut zur Selbstbehandlung, wenn man einmal mit den Grundlagen der Anwendung und den homöopathischen Prinzipien vertraut ist.