Krankheit und Gesundheit
In der Homöopathie wird eine Krankheit als eine Störung aufgefasst, die den ganzen Menschen betrifft. Nicht das einzelne Symptom – etwa ein Hautausschlag – wird behandelt, sondern der Mensch in seiner Gesamtheit. Dazu gehört auch, dass ein Mensch frei ist von zum Beispiel sozialen Ängsten, die ihn in seinem Beruf oder in der Schule behindern. Die verstimmte Lebenskraft ist die Ursache dafür, dass der Mensch erkrankt.
Die Gesamtheit der Symptome behandeln
Das kann sich auf vielfältige Weise äußern. Zu verschiedenen Zeiten können unterschiedliche Beschwerden an verschiedenen Orten auftreten. Scheinbar handelt es sich um jeweils abgeschlossene Krankheiten, die ohne innere Zusammenhänge auftreten. Tatsächlich aber sind sie Ausdruck eines Leidens und müssen entsprechend behandelt werden. Deshalb verordnet der homöopathische Arzt nicht für jedes einzelne Symptom eine Arznei, sondern ein homöopathisches Einzelmittel für die Gesamtheit der Symptome. Bei sehr komplexen Erkrankungen können bis zur Heilung durchaus verschiedene Arzneimittel zum Einsatz kommen, jedoch nie gleichzeitig. Viele Patienten kommen häufig erst nach Jahren in die Praxis eines homöopathischen Arztes oder einer homöopathischen Ärztin, weil die bisherigen Therapieversuche Stückwerk waren und eine vollständige Wiederherstellung der Gesundheit nicht erreicht wurde. Jedoch ist die Homöopathie kein Allheilmittel und sie kann nur helfen, wenn die äußeren Umstände eine Heilung zulassen.
Die Harmonie der Lebenskraft
Die Homöopathie wird es bei Menschen schwer haben, die im Dauerstress leben, eine Zigarette nach der anderen rauchen und anstatt sich selbst zu bewegen, beim Sport lieber nur zusehen wollen. Harmonieren Körper, Geist und Seele, ist der Mensch gesund. Mit den Worten Hahnemanns ausgedrückt: „Im gesunden Zustande des Menschen waltet die geistartige, … belebende Lebenskraft unumschränkt und hält alle seine Theile in bewundernswürdig harmonischem Lebensgange in Gefühlen und Thätigkeiten, …“ Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat 1946 Gesundheit recht ähnlich definiert. Danach ist gesund, wer in einem Zustand völligen körperlichen, geistigen, seelischen und sozialen Wohlbefindens lebt.