Medizinischer Hintergrund

Die Menstruation der Frau ist ein komplexes Geschehen, das nicht nur von hormonellen, sondern auch von konstitutionellen, vegetativen und psychischen Faktoren in vielfältiger Weise beeinflusst und gesteuert wird. Entsprechend stellt auch die Therapie von Menstruationsbeschwerden hohe Anforderungen an den behandelnden Arzt, und zwar sowohl im schulmedizinischen wie im homöopathischen Sinne. Deshalb ist dieser Beschwerdebereich bis auf wenige Ausnahmen nicht zur Selbstbehandlung geeignet. Eine Ausnahme machen die oft erheblichen, krampfartigen Schmerzen (Dysmenorrhoe) vor und / oder während der Menstruation: Hier kann die Frau anhand der individuellen Symptomatik zwischen einigen wirkungsvollen und bewährten homöopathischen Einzelmitteln wählen. Aber auch dann sollte bei fortbestehen Beschwerden der Menstruationsbeschwerden oder nur unzureichender Beeinflussbarkeit der Schmerzen eine sorgfältige gynäkologische Untersuchung durchgeführt werden.

Unter anderem können sich hinter der Schmerzsymptomatik  folgende Krankheitsbilder verbergen:

  • Lageveränderungen der Gebärmutter
  • Zysten an den Eierstöcken
  • Myome der Gebärmutter
  • Endometriose

Allgemeine Maßnahmen bei Menstruationsbeschwerden

Viele Frauen kennen die wohltuende und entspannende Wirkung eines warmen Vollbades, evtl. unter Zusatz von Melisse- oder Lavendelöl. Da Kaffee, Schwarztee oder auch Cola zu einer Blutgefäßverengung führen können, sollten Frauen während der kritischen Tage hierauf verzichten, da es sonst evtl. zu einer Schmerzverstärkung kommen kann. Schließlich haben Magnesiumtabletten bekannter-maßen eine krampflösende Wirkung, die auch im Falle schmerzhafter Menstruation hilfreich sein kann. Von manchen Frauen werden spezielle Yoga-Übungen oder auch eine besondere Atemtechnik als hilfreich empfunden.

Professionelle Hilfe bei Menstruationsbeschwerden

In manchen Fällen können die Schmerzen derart heftig sein, dass verschreibungspflichtige schulmedizinische Arzneien notwendig werden. Ansonsten muss ein Arzt normalerweise nur dann hinzugezogen werden, wenn mit den Schmerzen weitere Komplikationen wie ausgeprägte Blutverluste (zum Beispiel beim Bestehen von Myomen) oder schmerzbedingte Kreislaufschwäche bis hin zum Kollaps auftreten.

Die wichtigsten Arzneimittel

Belladonna

Die Unterleibsschmerzen gehen mit einem Schweregefühl oder einer herabdrängenden Empfindung einher, die Beckenorgane werden als überhitzt empfunden, die Blutung ist meist hellrot, reichlich und tritt oft verfrüht ein. Aber auch dunkles Blut mit Klumpen sowie Ausstrahlung der Schmerzen in den Rücken finden in Belladonna eine passende Arznei. Die Frau ist äußerst empfindlich gegenüber Berührung und Erschütterung. Die Schmerzen werden durch Rückwärtsbeugen oft gelindert.

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Calcium phosphoricum

Die Menstruation kommt meist bis zu 14 Tage zu früh und damit auch zu häufig; sie ist dann eher hellrot. Gleichzeitig bestehen heftige Rückenschmerzen. Vor der Regel kann die Libido gesteigert sein. Die Gebärmutter fühlt sich schwer an. Die Frau ist meist sehr empfindlich auf Kälte, vor allem feuchtkalte Witterung.

Chamomilla

Das meist dunkle, geronnene Blut geht unter wehenartigem Schmerz ab. Wegen ihrer generell großen Überempfindlichkeit gegen Schmerz ist die Frau äußerst gereizt, unleidlich, ruhelos und streitsüchtig. Jeder kleine Ärger verstärkt den Schmerz, dasselbe gilt für Kaffee. Die Beschwerden können mit einem lokalen Taubheitsgefühl kombiniert sein. Abends und nachts sind die Schmerzen stärker.

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Cimicifuga

Schmerzen, die quer durch den Unterbauch von Hüfte zu Hüfte gehen, nach oben in den Bauch oder auch nach unten in die Vorderseite der Oberschenkel ausstrahlen und meist mit reichlicher, dunkler, klumpiger Blutung einhergehen. Je stärker die Blutung, umso stärker der Schmerz! Zeitlich und mengenmäßig sehr unterschiedliche Menstruationen. Warmeinhüllen bessert spürbar, Alkoholgenuss kann den Schmerz verstärken. Vor und während der Regel ist die Frau niedergeschlagen, gleichzeitig aber auch nervös, unruhig und manchmal auch sehr redselig.

Colocynthis

Die Unterleibsorgane fühlen sich an „wie zwischen Steinen eingequetscht“ oder haben kolikartigen oder schneidenden Charakter und sind von Übelkeit, manchmal auch von Erbrechen begleitet. Die Frau erfährt Linderung durch Zusammenkrümmen und Wärme sowie durch äußeren Druck; auch nach Stuhlgang oder Abgang von Blähungen kann Linderung eintreten. Emotionen wie Zorn und Ärger können zu einer Verschlechterung der Situation führen.

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Pulsatilla

Die Menstruation ist hinsichtlich Blutungsstärke und Rhythmus oft sehr veränderlich, meist eher zu spät, oft spärlich oder auch ganz aussetzend. Begleitet kann sie zudem sein von Frösteln, Übelkeit oder auch Durchfall. Oft sind die Beschwerden mit Weinerlichkeit oder trostsuchender Traurigkeit kombiniert. Sanfte Bewegung, Kühle oder aufrechte Haltung haben eine lindernde Wirkung, während Liegen, Bettwärme oder schwere Mahlzeiten sich ungünstig auswirken. Meist hat die Frau keinerlei Durst.

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