Das Freihalten der Nasenatmung bei Schnupfen ist gerade im Säuglings und Kleinkindesalter sehr wichtig, weil Säuglinge größtenteils durch die Nase atmen und zum Beispiel das Stillen oder auch das Trinken aus der Flasche bei behinderter Atmung ausgesprochen erschwert ist.
Bei gestillten Säuglingen ist das optimale Mittel bei Schnupfen die Muttermilch, von der – mit der Hand aus der Brust ausgestrichen – mehrmals am Tag mittels einer Pipette oder Einwegspritze ein bis zwei Tropfen in jedes Nasenloch getropft werden.
Ist viel zähes Sekret vorhanden, kann dies nach dem Aufweichen mit Muttermilch mit einem Nasensauger vorsichtig aus der Nase entfernt werden.
Bei Kleinkindern oder nicht gestillten Säuglingen gelingt die Verflüssigung des Nasensekrets am besten mit einer physiologischen Kochsalzlösung, mehrmals täglich vorsichtig in die Nasenlöcher eingebracht, wirkt sie oft wahre Wunder.
Ab dem Schulkindesalter können viele Kinder dann auf die auch für Erwachsene hocheffektive Nasenspülung als Mittel der Schnupfenbehandlung und -vorbeugung zurückgreifen. Mittels geeigneter Spülbehälter wird die Nase mehrmals am Tag mit physiologischer Kochsalzlösung gespült. Mit etwas Übung gelingt dies vielen Kindern ab dem Alter von sieben oder acht Jahren schon gut. Das beim Spülen wichtige Unterdrücken des Schluckreizes ist ihnen schon gut zu vermitteln.
Physiologische Kochsalzlösung
- 1/2 Liter Wasser aufkochen und
- 1 gestrichenen Teelöffel (Meer-)Salz darin auflösen
- abkühlen lassen
Wichtig: Diese Zubereitung darf maximal 24 Stunden verwendet werden, danach neu ansetzen!
Hustensaft (schleimlösend)
- Süßholzdicksaft 10,0 g
- Pomeranzenschalentinktur 2,0 g
- Ammoniakalische Anislösung 5,0 g Himbeersirup (oder Zuckersirup) ad 100,0 g
- bis zu 4-mal tgl. ein Teelöffel in Milch oder Tee gelöst
Hustentee (schleimlösend) I
- Eibischwurzel, geschnitten 40,0 g
- Süßholzwurzel, geschnitten 20,0 g
- Huflattichblätter, geschnitten 20,0 g
- Königskerzenblüten, geschnitten 10,0 g
- Anisfrüchte, angestoßen 10,0 g
Hustentee (schleimlösend) II
- Süßholzwurzel, geschnitten 50,0 g
- Primelwurzeln, geschnitten 10,0 g
- Eibischwurzel, geschnitten 30,0 g
- Anisfrüchte, angestoßen
Allgemeines zur Herstellung von Arzneitees
- Die vorgegebene Menge der zerkleinerten Droge (soweit nicht anders angegeben ca. 1 Esslöffel) wird mit 150 bis 200 ml kochenden Wassers übergossen und abgedeckt etwa 10 Minuten ziehen gelassen.
- Früchte, die ätherische Öle enthalten (Fenchel, Anis, Kümmel, Wacholder …), müssen unmittelbar vor dem Übergießen mit kochendem Wasser zerquetscht oder zum Beispiel in einem Mörser zerstoßen werden.
Quelle:
Steffen Rabe, Ulf Riker, Beate Vollmer:
Wickel, Tees und Globuli – Naturheilverfahren während der homöopathischen Behandlung
Hrsg.: Deutscher Zentralverein homöopathischer Ärzte
Bonn Dezember 2006, 124 Seiten
(Das Buch ist momentan leider vergriffen.)
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