Der medizinischer Hintergrund
Ohrenschmerzen sind meist Ausdruck einer akuten Entzündung des Mittelohrs. Ursache ist in der Regel eine virale oder bakterielle Infektion, die aus dem Nasen-Rachen-Raum (Schnupfen) über die Ohrtrompete in das Mittelohr aufgestiegen ist. Durch eine Schleimhautschwellung oder vergrößerte Rachenmandel (die den Ausgang der Ohrtrompete verlegt) kommt es schließlich zur Belüftungsstörung im Mittelohr. Sekret kann sich stauen, auf das Trommelfell drücken und starke Ohrenschmerzen verursachen. Gleichzeitig können hohes Fieber, Schwerhörigkeit und eine Verschlechterung des Allgemeinzustandes auftreten. Bei einem Trommelfelldurchbruch lassen die Ohrenschmerzen sehr rasch nach. Säuglinge und Kleinkinder sind besonders häufig betroffen. Mittelohrentzündungen haben eine hohe Selbstheilungsrate, es kann aber auch gelegentlich zu Komplikationen wie Knocheneiterung, Innenohrentzündung oder Hirnhautentzündung kommen.
Auch eine Entzündung des äußeren Gehörgangs durch Infektion oder eine kleine Verletzung kann starke Ohrenschmerzen hervorrufen. Die Haut des Gehörgangs ist sehr empfindlich und besitzt kein Unterhautfettgewebe, sondern liegt direkt dem Knochen bzw. Ohrknorpel auf.
Professionelle Hilfe bei Ohrenschmerzen
Die homöopathische Behandlung von Ohrenschmerzen ist letztlich nur unter ärztlicher Kontrolle vertretbar! Bitte begeben Sie sich bei Verdacht auf eine Mittelohrentzündung unbedingt in ärztliche Behandlung, um das Risiko schwerer Komplikationen zu verringern!
Die wichtigsten Arzneimittel bei Ohrenschmerzen
Aconitum
Plötzliche Ohrenschmerzen, häufig nach Einwirkung von Kälte oder kaltem Wind. Hohes Fieber. Nächtliche Verschlimmerung. Rotes Gesicht, das beim Aufsetzen blass wird. Unruhe und große Angst.
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Apis
Trommelfell, Gehörgang und Ohrmuschel entzündet, gerötet und stark geschwollen. Stechende Schmerzen. Verschlimmerung durch Wärme, Berührung, Schlucken. Besserung durch Kälte, frische Luft. Typischerweise rechtsseitige Beschwerden. Durstlosigkeit. Nervöse Unruhe.
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Belladonna
Hohes Fieber mit heißem Kopf und kalten Extremitäten. Gerötetes Gesicht. Erweiterte Pupillen, lichtempfindliche Augen. Typischerweise rechtsseitige Beschwerden. Ohrenschmerzen verschlimmert durch Berührung, Erschütterung (zum Beispiel beim Gehen), Luftzug, nachmittags oder vor Mitternacht. Heftige Gemütserregung mit Wutanfällen.
Bryonia
Insbesondere bei Gehörgangsentzündung angezeigt. Meist stechender Schmerz. Verschlimmerung durch die geringste Bewegung, Wärme, Berührung. Besserung durch Ruhe, Liegen auf der schmerzhaften Seite. Großer Durst. Reizbarkeit.
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Chamomilla
Ausgeprägte Empfindlichkeit gegen Schmerzen. Verschlimmerung der Ohrenschmerzen durch kalte Luft. Reizbarkeit mit Zornausbrüchen, die durch die Schmerzen ausgelöst werden können. Will ständig herumgetragen werden. Einseitige Wangenröte.
Ferrum phosphoricum
Frühes Stadium der Ohrenschmerzen, wenn nur wenige Hinweise auf ein anderes Arzneimittel vorhanden sind. Meist nur mäßiges Fieber. Nasenbluten. Erbrechen. Gesicht abwechselnd blass und rot.
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Mercurius solubilis
Starke Schweißneigung, vor allem nachts. Speichelfluss und übler Mundgeruch, Zahneindrücke auf der Zunge. Trommelfelldurchbruch mit übelriechender, wundmachender, gelbgrüner Eiterung. Zittrige Schwäche. Verschlimmerung nachts, durch Hitze, Kälte, Zugluft, Schwitzen. Besserung der Ohrenschmerzen durch Ruhe.
( gehe zu Mercurius solubilis )
Pulsatilla
Das Kind ist weinerlich, verlangt nach Zuwendung und möchte in den Arm genommen werden. Besserung in frischer Luft, verträgt keine Wärme. Trockener Mund, aber durstlos. Typischerweise linksseitige Entzündung oder Ohrenschmerzen. Die Schmerzen treten in Intervallen auf. Bei Trommelfelldurchbruch (und auch generell) milde, dickflüssige, gelbe Eiterung. Die Ohrmuscheln sind rot und heiß.
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