Berlin, 20. März 2025. Rezension des Buchs ‚Mélanie Hahnemann d’Hervilly – die erste Homöopathin‘ von Petra Dörfert. Gefördert wurde das Werk durch ein Hans Walz Stipendium aus Mitteln der Robert Bosch Stiftung. Norderstedt: BoD*Books on Demand; 2024, 828 S., Preis: 68 Euro, ISBN: 978-3759733382.
Bei dieser umfassenden Biografie zu einer aus homöopathischen Sicht wichtigen Persönlichkeit des 19. Jahrhunderts hat die Autorin den gesamten Lebensweg von Mélanie Hahnemann, der 2. Ehefrau von Samuel Hahnemann recherchiert und niedergeschrieben. Dabei nimmt die Autorin uns nicht nur in die Zeit mit, die Mélanie mit Hahnemann in Köthen und Paris verbrachte, und beschreibt ihre Rolle als seine Wegbegleiterin und Ehefrau, sondern sie schafft mit ihrem Werk ein lebendiges Zeitzeugnis einer sehr modernen Frau dieser Epoche, die für sich und ihre Träume und Wünsche kämpft. So fühlte ich mich schon nach kurzer Zeit hineingesogen in diese Zeit, und Mélanie wurde plastischer für mich als je zuvor. Das Buch liest sich wie ein historischer Roman und wird ergänzt durch unzählige akribisch recherchierte Fußnoten zu Missinterpretationen und häufig abgeschriebene Fehler, wie z. B. die unrichtige Lesart von Hahnemanns Testament von Haehl 1864 u. a. in der AHZ veröffentlicht.
Jede „Geschichte“ ist belegt mit einer Quelle, und wo es zu mehr Interpretation kam, um die Geschichte schlüssig zu erzählen, wurde dies durch die Autorin dargestellt, erläutert und in den historischen Kontext gebracht. Wie kam die Autorin, die vor ihrer aktuellen Tätigkeit als Heilpraktikerin Germanistik und Kunstgeschichte studierte, zu diesem Thema? Nach eigenen Angaben durch die Tatsache, dass es in Paris 2 Hahnemann-Gräber gibt – auf unterschiedlichen Friedhöfen. Dies warf für sie Fragen auf, die sich nicht befriedigend aus der aktuellen Literatur klären ließen, sodass sie sich in diese unglaublich umfassende Arbeit stürzte oder hineingezogen wurde.
Obwohl das Buch „abschreckend“ umfangreich (828 S.) und vermutlich als E-Book deutlich handlicher ist als die Printversion, möchte ich es allen homöopathisch, historisch oder auch an feministischen Geschichten Interessierten uneingeschränkt empfehlen. Zugegebenermaßen war ich, als das Rezensionsexemplar bei mir eintraf, durch die Dicke und die auf jeder Seite oft ein Drittel oder mehr einnehmenden Quellen und Erläuterungen leicht abgeschreckt. Aber auch wenn die Autorin sich nicht als Romanschriftstellerin bezeichnet, kann ich ihr ein Talent diesbezüglich bescheinigen, sodass die hervorragende Erzählweise und interessanten Seitenstränge zu anderen wichtigen Personen aus Mélanies Leben mich schnell in den Bann gezogen haben. Wer für seinen nächsten Urlaub noch eine gute Lektüre sucht, dem sei diese hier empfohlen.
👉 Autorin der Rezension ist Dr. med. Daniela Albrecht, Schriftführerin der Allgemeinen Homöopathischen Zeitschrift, AHZ / Haug-Verlag. Diese Rezension erschien zuerst in der AHZ 2/2025. Abdruck mit Erlaubnis des Verlags.
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