Eine Stellungnahme von der Bürgerkampagne weil’s hilft! Naturmedizin und Schulmedizin gemeinsam zu den der Äuβerungen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zur Erstattungsfähigkeit der Homöopathie.
Berlin, 13.10.2022 – Homöopathie ist wirksam, kostengünstig und wird von der großen Mehrheit der Bevölkerung akzeptiert. Die jüngsten Überlegungen von Karl Lauterbach, die Homöopathie aus dem Katalog der Satzungsleistungen der gesetzlichen Krankenkassen zu streichen, ignorieren diese Tatsachen. Sie weisen stattdessen den Weg in eine medizinische Monokultur, lenken von den drängenden Problemen unseres Gesundheitssystems ab und verstellen den Blick auf Lösungen für eine zukunftsfähige, krisenfeste Gesundheitsversorgung. Das Bürger- und Patientenbündnis weil´s hilft! stellt dazu fest: Eine Streichung von Satzungsleistungen wäre vor allem eine Entscheidung gegen die Patient:innen ohne nennenswerte Einspareffekte für die gesetzlichen Krankenkassen.
Fakt ist, dass sich die Homöopathie als ergänzende und nebenwirkungsarme Behandlungsmethode über viele Jahrzehnte bewährt hat und von großen Teilen der Bevölkerung als ganzheitliche Therapierichtung großen Anklang findet: Repräsentative Umfragen machen deutlich, dass die Homöopathie von einer Mehrheit der Menschen in Deutschland befürwortet wird.
- 70 Prozent der Menschen in Deutschland geben positive Erfahrungen mit der Behandlungsmethode an, ein Großteil der Bevölkerung befürwortet eine Erstattung durch die gesetzlichen Krankenkassen.
- Wie Gesundheitsminister Karl Lauterbach bereits einräumt, macht die Homöopathie einen äuβerst geringen Anteil an den Kosten im Gesundheitssystem aus. Die Realität in der Patientenversorgung zeigt darüber hinaus, dass der integrative Einsatz von Homöopathie zur Reduzierung von konventionellen Arzneimitteln, Krankenhauseinweisungen und zur Verringerung von Arbeitsunfähigkeitszeiten beiträgt.
- Medizin und Wissenschaft sind auch in der Integrativen Medizin untrennbar miteinander verbunden. Dass Homöopathie wirksam ist, zeigen große Studien etwa aus der Versorgungs- und Grundlagenforschung. Auch wurde die Homöopathie in die S3 Leitlinie Komplementärmedizin in der Behandlung von onkologischen PatientInnen aufgenommen.
Mit dem Angriff auf die Erstattungsfähigkeit von homöopathischen Leistungen lenkt Gesundheitsminister Lauterbach ab von den wirklichen Problemen im Gesundheitssystem: der mangelnden Koordination zwischen den Sektoren und Fehlanreizen zugunsten überteuerter Prozeduren und Eingriffe, die vielen Patient:innen eher schaden als nutzen.
Homöopathie ist sicher und wirksam. Sie genießt das Vertrauen der großen Mehrheit der Bevölkerung und ist in ein bewährtes System eingebettet. Wir brauchen keinen Kampf gegen die Homöopathie, sondern eine konstruktive Vision für ein zukunftsfähiges Gesundheitssystem, in dem der Mensch als mündiges Individuum wahrgenommen wird.
Dafür brauchen wir Therapievielfalt und Integrative Medizin, einschließlich Homöopathie. Weil`s hilft! und die angeschlossenen Verbände sprechen sich in aller Deutlichkeit und mit Sorge gegen die jüngsten Ankündigungen des Bundesgesundheitsministers aus.
Über weil`s hilft!
Die Bürgerkampagne weil’s hilft! Naturmedizin und Schulmedizin gemeinsam wird von den Gesundheits- und Patientenorganisationen GESUNDHEIT AKTIV, KNEIPP-BUND und NATUR UND MEDIZIN getragen. Die Verbände wollen zeigen, welche Chancen die Integrative Medizin für Patientinnen und Patienten bietet und was sich politisch ändern muss, damit sich alle hilfsbedürftigen Menschen diese Medizin leisten können. Gemeinsam werden die Interessen von mehr als 220.000 Menschen vertreten. Der Bundesverband Patienten für Homöopathie (BPH) ist Partner von weil`s hilft!.