Berlin, 16. April 2024. Der Hamburger Arzt Dr. med. Mirko Berger geht in seinem Beitrag Homöopathie – Lackmustest für die wissenschaftliche Medizin auf Behauptungen über die Unwirksamkeit der Homöopathie ein. Der Bundesverband Patienten für Homöopathie (BPH) dokumentiert diesen Beitrag in vier Teilen. Teil zeigt die Wirksamkeit der Homöopathie. Die in diesem Text genannten Quellen befinden sich hier.
Die vier Teile der Serie
- Teil: Der Wirkmechanismus homöopathischer Arzneimittel ist unbekannt, er ist mit aktuellen pharmakologischen Modellen nicht plausibel erklärbar. Deshalb wird oft die Annahme abgeleitet, Homöopathie könne prinzipiell nicht wirksam sein. Zum Beitrag.
- Teil: Die Wirksamkeit homöopathischer Arzneimittel sei nicht durch Studien belegt.
- Teil: Homöopathie-Studien würde nur dann positiv ausfallen, wenn methodische Standards missachten werden, sie also von schlechter Qualität sind.
- Teil: Es wird gezeigt, dass die Kritik an der Homöopathie in weiten Teilen nicht übliche wissenschaftliche Standards erfüllt.
Teil 3: Wirksamkeit der Homöopathie
Die vielfach geäußerte Kritik, es gäbe keine Studien, die die Wirksamkeit der Homöopathie belegen, ist falsch. Die Zusammenschau aller wissenschaftlichen Nachweise, die sich aus sog. randomisierten Doppelblindstudien (RCT’s), ihren Zusammenfassungen in sog. Metaanalysen und längerfristigen Beobachtungsstudien in Human- und Veterinärmedizin ergibt, spricht deutlich
- für die Wirksamkeit,
- für den Nutzen,
- für die Nachhaltigkeit und
- für die Kosteneffizienz der Homöopathie (24-42).
Beispiele:
- Eine aktuelle Übersichtsarbeit (sog. Systematisches Review) wertet alle sechs vorliegenden Homöopathie-Metaanalysen methodisch sehr aufwendig und nach aktuell gültigen Standards aus. Die Analyse aller eingeschlossenen Studien zeigt, dass die homöopathische Behandlung statistisch signifikant bessere Ergebnisse als eine Placebobehandlung aufweist, auch in Studien mit hoher methodischer Qualität. Die methodische Qualität der Homöopathiestudien ist vergleichbar mit der anderer klinischer Studien. Die Arbeit wurde in einem wissenschaftlichen Journal veröffentlicht und hat einen unabhängigen Gutachterprozess durchlaufen (32).
- Auch in experimentellen biologischen, physikalischen oder chemischen Modellen, in denen Placeboeffekte weitgehend ausgeschlossen sind, kann eine statistisch signifikante Wirkung (hoch) potenzierter Substanzen, abweichend von den Placebokontrollen, replizierbar nach-gewiesen werden (27, 28, 39).
- Leitlinien beschreiben den aktuellen Erkenntnisstand über Erkrankungen und ihre Behandlung. Sie werden von wissenschaftlichen Expertengremien systematisch entwickelt und haben insbesondere als sog. S3-Leitlinien eine große medizinische Bedeutung. Auf der Grundlage von überzeugenden Studienergebnissen wurde 2021 die zusätzliche homöopathische Behandlung als Behandlungsoption in die ärztliche S3-Leitlinie „Komplementärmedizin in der Behandlung von onkologischen Patienten“ aufgenommen. Homöopathische Ärzte waren nicht Teil des Expertengremiums (26).
Wirksamkeit konventioneller Medikamente
Es wird (fälschlicherweise) angenommen, dass der Einsatz konventioneller medizinischer Maßnahmen, im Gegensatz zur Homöopathie, auf der Grundlage gut gesicherter, robuster Erkenntnisse erfolgt. Etliche Interventionen oder Medika-mente sind jedoch unwirksam, ihr Nutzen zumindest umstritten oder potentielle Nebenwirkungen übersteigen den möglichen Nutzen. Dennoch haben Sie einen festen Platz in der medizinischen Versorgung (z.B. 43, 44).
Beispiel:
- Bei Arzneimitteln, die gegen Depressionen helfen sollen (Antidepressiva), werden 75 % ihrer Wirkung einem Placeboeffekt zugeschrieben. Zudem wird ihre Wirksamkeit um bis zu 30 % überschätzt, weil negative Studienergebnisse seltener veröffentlicht werden. Experten sehen, zumindest bei leicht– und mittelgradiger Depression, keinen Nutzen einer Behandlung mit Antidepressiva (11, 45).
Fazit: Die Wirksamkeit der Homöopathie wurde in Studien gemäß wissenschaftlich etablierten Standarts überprüft. Die Annahme, homöopathische Behandlungen hätten keinen Wirknachweis erbracht, ist falsch und mit der vorliegenden wissenschaftlichen Literatur nicht vereinbar. Legt man für den Nachweis der Wirksamkeit der Homöopathie dieselben Kriterien zu Grunde, wie für die sonstige Medizin, gelangt man zwangsläufig zu der Schlussfolgerung: Homöopathie ist über den Placeboeffekt hinaus wirksam.
Hinweis: Die ausführliche Version des Beitrages und das Quellenverzeichnis finden Sie hier.
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BPH-Informationen zur Homöopathie
- Informationen zur Selbstbehandlung mit Homöopathie, Arzneimittelbildern und Erkrankungen erhalten Sie hier.
- BPH-Broschüre Homöopathie to go können Sie durchblättern und online für 5,50 Euro bestellen.
- Aktuelle Informationen zur Homöopathie Forschung.
- Informationen zu homöopathischen Arzneimitteln beim BfARM
- Gesetzliche Krankenkassen und private Zusatzversicherungen, Informationen gibt es hier.
Der BPH gestaltet den Patienten-Tag auf dem Deutschen Ärztekongress für Homöopathie am 11. Mai 2024 in Lindau / Bodensee.