Die Homöopathie ist gleich mehrfach mit dem Begriff der Familienmedizin eng verbunden: So zeigen repräsentative Umfragen für Deutschland, dass sich viele Mütter und Väter im Kontext ihrer Familiengründung der Homöopathie zuwenden. Insgesamt nutzen heute 60 Prozent der Bevölkerung die Homöopathie.
Die Empfehlung, sie zu nutzen, kommt dabei überwiegend von relevanten Bezugspersonen, bei 67 Prozent der Befragten haben Familienmitglieder, Freunde oder Bekannte dazu geraten (Allensbach 2014). Der wichtigste Punkt ist jedoch, dass die ärztliche Homöopathie die Anforderungen, die heute an eine moderne Familienmedizin gestellt werden, optimal erfüllt.
Was soll Familienmedizin leisten?
Laut der Arbeitsgruppe Familienmedizin am Institut für Allgemeinmedizin (ifam) zeichnet sich eine gelungene Familienmedizin dadurch aus, dass sie eine „gesundheitliche bio-psychosoziale Betreuung und Begleitung von Menschen“ umfasst und eine „ganzheitliche Sichtweise auf den Patienten und seine Probleme“ realisiert. „Kenntnisse und explizite Berücksichtigung des familiären, sozialen und kulturellen Umfeldes in der Betreuung von Patienten und ihren Familien“ gehören ebenso dazu wie das „Mitbehandeln von Familienmitgliedern“ und die „Berücksichtigung von Bedürfnissen und Besonderheiten der einzelnen Familienmitglieder innerhalb der Familie oder Lebensgemeinschaft“. Das Wissen um das familiäre Umfeld und seine gesundheits- oder krankheitsfördernden Aspekte sollen anschließend in Anamnese, Diagnostik und Therapieplanung einfließen, um die Kernaufgaben der Familienmedizin umzusetzen: Dazu gehören laut ifam u.a. die „Prävention und Gesundheitsförderung“ und „das Individuum und die Familie zur Selbstbefähigung und Selbstregulation zu unterstützen“.
Was kann die ärztliche Homöopathie?
„Sämtliche Forderungen, mit denen sich die moderne Familienmedizin konfrontiert sieht – von der ganzheitlichen Perspektive auf den Patienten über die Berücksichtigung von Beziehungsstrukturen bei der Behandlung bis hin zur Unterstützung der Selbstregulation des Patienten und seiner Familie, sind seit gut 200 Jahren feste Säulen der ärztlichen Homöopathie“, erklärt Cornelia Bajic, 1. Vorsitzende des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ). Allein die Erstanamnese beim homöopathischen Arzt, die mindestens eine Stunde lang dauert, beinhaltet zahlreiche Fragen zur Familienanamnese. Dabei werden sowohl die Familienstruktur und -beziehungen als auch die psychischen und körperlichen (Vor-) Erkrankungen von Familienmitgliedern systematisch erfasst. Sie erstreckt sich über die Familie des Patienten sowie über seine Herkunftsfamilie inklusive Geschwister, Eltern, Großeltern und kann in begründeten Fällen auch die Urgroßeltern und weitere Familienmitglieder mit einschließen.
„Diese einzigartige Informationslage integriert der homöopathische Arzt dann in die Diagnostik und Therapie des Patienten. Sie ist eine wichtige Grundlage für die Wahl des passenden homöopathischen Arzneimittels durch den Arzt“, erklärt Bajic. Vor dem Hintergrund, dass die Mehrzahl der gesetzlichen Krankenversicherungen heute die Kosten einer ärztlich-homöopathischen Behandlung übernimmt, sei es nachvollziehbar, dass immer mehr Menschen die Homöopathie als vitale Familienmedizin entdecken, so Bajic weiter.
Die österreichische Ärztin Susanne Diez beschreibt es so: „Beispielsweise kommt eine Mutter mit ihrem Kind in die homöopathische Arztpraxis, um es behandeln zu lassen. Die homöopathische Erstanamnese beinhaltet dann bereits viele Faktoren aus der Familie. Anschließend passiert es, dass die Mutter selbst mit dem Wunsch einer homöopathischen Behandlung zu mir kommt. Und bei positiven Verläufen ist es nicht selten, dass sich auch der Vater für meine Praxis entscheidet.“
Was sagen die Patienten?
Änderung der Beschwerden nach homöopathischer Behandlung:
Patienten, die von homöopathischen Ärzten behandelt werden, stellen diesen Bestnoten aus: Das bestätigt beispielsweise der „Gesundheitsmonitor 2014“, eine umfassende und repräsentative Studie zum Gesundheitswesen in Deutschland. 90 Prozent der Behandelten erklärten demnach, „sehr großes“ oder „großes“ Vertrauen zu ihrem homöopathischen Arzt zu haben, „vollkommen zufrieden“ oder „sehr zufrieden“ sind rund 85 Prozent der Patienten – Spitzenwerte, die laut Gesundheitsmonitor keine andere Arztgruppe erreicht hat.
Eine Ursache für diese auffälligen Werte dürfte die hohe Wirksamkeit der Heilmethode sein: Bei 85 Prozent der Patienten, von denen etwa die Hälfte chronisch erkrankt war, besserten sich die körperlichen Beschwerden. Die seelische Verfassung und das Allgemeinbefinden besserten sich bei 80 Prozent der Befragten.
„Der wertschätzende Umgang mit Krankheit in der Homöopathie ist eine große Stärke“ erklärt Diez, „das Schöne an der Homöopathie ist zum einen die empathische Begleitung des Patienten. Zum anderen kann ich dem Patienten direkt mit einer wirksamen Arznei antworten.“ (Hier geht`s zum großen Interview mit Dr. Susanne Diez)